Parisina d'Este. Gaetano Donizetti.
Oper.
Baldo Podic, Werner Schröter. Theater Basel.
Radio DRS-1, Regionaljournal Basel, 7 vor 7, 7. November 1988.
We dihr zu dene Lüt ghöret, wo gärn i d Opere göh, wil me dört schöni Stimme cha ghöre, mit schöner Musik u schöne Kostüm, de lohnt sech's jetz, es Billet z kaufe für die "Parisina d'Este". Dihr dörft de allerdings nid erchlüpfe, dass dä musikalisch Hochgnuss dür nes ungwahnets szenisches Arrangement z stand chunnt. Ds Orchester isch nümm im ene Grabe verlochet, sondern d Musiker hocke glych höch wie d Lüt, wo 1. Reihe Parkett glöst hei. Und will ds Orchester nümm versenkt isch, tönt's uf einisch besser als jedi CD, wo dihr uf euere Stereoalag chöit aberapse. U gleitet het das Superorchester, wo gspielt het wie d Herrgöttli, der Baldo Podic.
Schöni Stimme het's o gäh, u zwar grad es ganzes Chaussignon voll. Der Basler Theaterchor, sit Jahre i der Schwyz einsami Spitze, het eso gsunge, dass der Donizetti us der "Parisina d'Este" hätt es Oratorium gmacht, wenn är gwüsst hätt, dass de einisch die Opere dür e Basler Theaterchor gsunge wird.
Jubel ou für d Darstellere vor Titelpartie, d Sängere vor Parisina d'Este. Es git am Stadttheater derfür zwo Bsetzige, ar Premiere het d Iolanda Omilian gsunge, mit eme herrlich kultivierte Piano und ere sicher gfüehrte Stimm, wo de aber i de Höchi und im Forte e chley äng worden isch – villicht nid grad en erstklassigi Sängere, aber sicher die ersti unter de zwöitklassige. – Es Desaster de aber der Tenor, es dünns, armseligs Stimmeli, mi isch sich da z Basel scho andes gwahnet, mit em Eudardo Villa und em Paul Frey, wo bis vor churzem no im Ensemble sy gsy.
We dihr also zu dene Lüt ghöret, wo ir Opere gärn schöni Stimme hei, de chan i nech d "Parisina d'Este" numen empfähle. Anders aber isch's, wenn dihr i ds Theater göht wäg de schöne Bühnebilder u de romantische Stimmige. I däm Fall isch nech d Inszenierig garantiert z modern. Jetz chönnt me die Modernität i Kauf näh, wenn die Inszenierig andersyts für d Fründe vom avancierte Musiktheater gschyd u kompromisslos gnue würd usfalle. Aber d Regie vom Werner Schröter isch unter allne Aspekte glych schwach uf de Brust, für die moderne u für die altmodische Zueschauer, sie het ganz eifach z weni Pfuus u z weni Schnuuf.