L'Elisir d'Amore. Gaetano Donizetti.
Oper.
Steffie Salvisberg. Theater Basel.
Radio DRS-1, Regionaljournal Basel, 7 von 7, 4. März 1991.
Am letzte Frytig isch im "Blick" d Reklame für nes neus Parfum gsy, ds Gütterli für 49.80. U der Talon isch ou grad derby gsy: "Ja, auch ich will zu den Unwiderstehlichen gehören." Wär wett das o nid! So gibt's jetz äber für all die, wo bis jetz zweni sy zum Zug cho, das "Erotik-Parfum. Kann jeden unwiderstehlich machen!" Wow! We dihr meh weit wüsse – wie gseit, im "Blick" vom Frytig steit ds Inserat. Wenn dihr aber nach em Läse vom Inserat no wettet wüsse, wie's de usechunnt, wenn dihr unwiderstehlich syt, de müesst dihr i ds grosse Huus vom Theater Basel. Dert nämlich zeige sie en Opere genau mit dere Handlig. Im Jahr 1830, wo d Opere entstanden isch, het me zwar das Erotikparfum no nid kennt, derfür aber der Liebestrank, "L'Elisir d'Amore". Und die Opere vom Gaetano Donizetti füehrt der Bewys vor, dass ds Ganze numen Ybildig isch. "L'Elisir d'Amore" isch nämlich gar kei Zaubertrank, sondern e gwöhnliche Bordeaux. Aber es spielt o gar kei Rolle, was i der Fläschen isch, sondern d Hauptsach isch, dass me dra glaubt. De funktioniert's, de chunnt die Rächti zum Busch uus. Es isch e wahri Freud. E wahri Freud isch aber d Opere ou für alli gwöhnliche Zueschauer, wo scho versorget sy oder schüsch nid grad der Erotik-Trip druffe hei. Anders gseit: d Uffüehrig verhett für sich, me cha ou als gwöhnliche Opereliebhaber sy Freud dranne ha; will ds Theater Basel en unwiderstehlichi Uffüehrig zstand bracht het. – We nech ds Gäld reut für ds Erotik-Parfum, de gryffet zum Liebestrank, "l'Elisir d'Amore". Für 49.80 überchömet dihr im Theater Basel e rächti Portion. E Gnuss für d Augen u d Ohre, wo wärmt bis i ds Härz.
[Absage: Hinweis auf das ausführliche Gespräch in der Abendsendung]