Così fan tutte. Wolfgang Amadeus Mozart.
Oper.
Michael Boder, Herbert Wernicke. Theater Basel.
Radio DRS-1, Regionaljournal Basel, 7 von 7, 9. April 1991.
Us der Statistik isch bekannt, dass a mängem Ort jedi zwöiti Ehe nach füf Jahr wieder usenand geit. Me isch zur Überzügig cho, dass me nid zäme passt. Me het öpper anders glehrt kenne, wo besser harmoniert, kurz, me het sich trumpiert u laht sich drum la scheide. Isch aber dermit ds Problem glöst? Isch der Nächst oder die Nächsti de ou würklich die richtigi? Simmt's das Mal hundertprozentig? Das sy so Frage, wo sich i jedem Läbe stelle. Aber niemer cha sie beantworte. Drum wycht me ne ou us. "Così fan tutte", die Opere vom Mozart, isch so nes Byspiel. Bis 1930 het me sie praktisch nie gspielt, will sie äbe d Frag nach em Wäse vor Liebi gstellt het. Die grosse Komponiste Wagner und Beethoven hei "Così fan tutte" verachtet u gfunde, me müess pervers sy, wenn me a dere Opere Freud heig. Will da drei Stund lang d Liebi i Zwyfel zoge wird. Will da drei Stund lang a der Treui picklet wird, bis sie zämegheit. So dass am Schluss es Liebesverhältnis über ds Chrütz entsteit. Das isch de Lüt früecher unheimlich vorcho, und so öppis vo däm Unheimliche chunnt jetz i der Uffüehrig am Theater Basel wieder füre. Der Regisseur Herbert Wernicke spürt uf, wie chaotisch's i der Liebi zuegeit, und är verratet dermit die gheimste Gedanke vom Mozart syre Musik. Me begryft, dass d Lüt früecher gfunde hei, die Musyg syg sinnlich ufreizend u schlüpfrig. Derby spielt sie ds Radio-Sinfonieorchester Basel trocken und präzis. Der Michael Boder isch der Dirigent wo luegt, dass kei Ton dernäbe geit. D Uffüehrig verhett musikalisch, d Inszenierig verhett intellektuell. Aber ds einzige, wo nid verhett, das isch der Mönsch mit syre Liebi. U das cha me jetz erläbe, ghöre u gseh bi "Così fan tutte" im Theater Basel.
Absage: Hinweis auf das ausführliche Gespräch in der Abendsendung