Coriolan. William Shakespeare.
Christof Nel. Theater Basel.
Radio DRS-1, Regionaljournal Basel, 7 von 7, 14. September 1990.
Vier Stund lang isch es gange. Und i dene vier Stund het eim d Uffüehrig eis einzigs Thema gnadelos vor Auge gfüehrt: ds Thema, dass es uf der Wält ungrächt zuegeit. Dass dä, wo sich ysetzt u Verdienste het, nid dermit cha rächne, dass me ne nach Verdienst belohnt. – Zur Darstellig chunnt das Thema vo der Ungrächtigkeit am Byspiel vom alte Rom. Der Feldherr Coriolan schlaht d Finde vo der Republik i bluetige Schlachte gäng wieder zrügg. Aber je meh dass är sich ysetzt u je grösser dass sys Verdienst wird, desto stärker wachset ou ds Misstraue gäge ne. Me fingt ne ehrgyzig und stolz. Syni Fähigkeite mache plötzlich Angst, u drum schickt me ne ab, i d Verbannig. Dert, im Exil, chnnt är de schliesslich ou um.
Das Thema vo der fundamentale Ungerächtigkeit het der Regisseur Christof Nel als Largo inszeniert. E depressive Held louft dür ne bluetigi Zyt. Der André Jung zeigt eine, wo dür und u dür grad isch u grad wäge däm zgrund geit.
U so het me i vierne schwärmüetig länge, aber intensive Stunde en alti Wahrheit vorgfüehrt übercho, wo sich der Goethe so ufgschriebe het: "Alles verzeiht man dir, nur nicht, dass du recht hast."
[Absage: Hinweis auf das ausführliche Gespräch in der Abendsendung]