Boris Godunow. Modest Mussorgski.
Michael Boder, Hans Hollmann, Hans Hoffer. Theater Basel.
Radio DRS-1, Regionaljournal Basel, 7 von 7, 15. Oktober 1990
[Abnahme der Ansage] Ja, aber derfür tuet jetz Basel ds Feld vo hinte ufrolle u macht mit Abstand die schönsti und ydrücklichsti Neuproduktion vo däm Herbst; en Erfolg, wo dadermit zämehanget, dass ds Basler Theater syni beide Trümpf usspielt: ds Orchester u der Chor. Der Chor het im "Boris Godunow" e wichtigi Funktion; är isch d Basis, wo die ganzi Handlig treit, u drum het är i dere Opere ou ds erste u ds letzte Wort. - Dere wichtige Funktion isch der Chor voll gwachse. D Wortverständlichkeit, d Schönheit vo de Stimme, d Homogenität vom Gsamtklang löh sich nümm la überträffe, mi ch da ruehig von ere perfekte Leistig rede.
Gstützt wird der Chor vom eine Orchester, wo die glychi Perfektion härebringt und d Partitur so sensibel realisiert, dass ds Zuelose e reini Wonnen isch. Ds Publikum het de ou mit Begeisterig für
dä wahrhaft gross Operenabe reagiert.
Ds Glingen isch aber nid nume der musikalische Syte unter der Leitig vom Chefdirigent Michael Boder z verdanke; es liegt au ar Inszenierig vom Hans Hollmann. Wien är die gwaltigi Opere reduziert uf ganz weni Symbol, das isch küehn u verlangt enorm viel Métier und Fingerspitzegfüehl, u das bringt der Hollmann äbe mit. Dermit chöi d Basler stolz sy. Ihres Theater bietet ne e "Boris", wie me ne niene anders cha gseh; mi cha ne mit keire andere Uffüehrig verwächsle, kurzum, är isch einmalig.
[Absage: Hinweis auf das ausführliche Gespräch in der Abendsendung]