Beeindruckende Artistik mit dem Ball. © Joel Schweizer.

 

 

Neue Körper am Ende der Welt. Marion Rothhaar und Regina Dürig.

Sportstück.

Marion Rothhaar. Theater Orchester Biel Solothurn.

Die Stimme der Kritik für Bümpliz und die Welt, 2. Februar 2025.

 

> Die Sache nennt sich "Sportstück" wie das Produkt der Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek aus dem Jahr 1998, das in der Kurzfassung sechs Stunden dauerte. Über hundert Darsteller traten im Burgtheater Wien an der Premiere auf. Dazu gab es einen achtzigstimmigen Sprechchor und ein kleines Orchester. – Mit dieser Kelle kann das Theater am Bieler Burgplatz nicht anrichten. Seine Aufführung dauert bloss 75 Minuten. In ihr gibt es auch bloss eine stumme und drei Sprechrollen. Die Musik kommt aus dem Computer, gleich wie das Video. Von "Stück" aber kann nicht die Rede sein, ausser man begnügt sich, darunter etwas zu verstehen, was im Theater stattfindet. Immerhin geht es um Sport: also um das Thema mit den höchsten Einschaltquoten und dem stärksten Wiedererkennungsquotienten. Der Sport füllt in Biel das Haus und bewegt am Ende das Publikum dazu aufzustehen, obwohl es gar kein Stück sah, sondern lediglich eine Materialsammlung. <

 

Um zu beschreiben, was die "neuen Körper am Ende der Welt" ausmacht, lassen sich Negationen nicht vermeiden.

 

– Das "Sportstück" hat keine Handlung.

– Es hat keine Rollen.

– Es hat keine Figuren.

- Es hat keine Intrige.

– Es hat keine Spannung.

– Es hat kein Zentrum.

– Es hat keine Folgerichtigkeit.

- Es ist weder lustig noch traurig.

 

Im Ganzen sind die "neuen Körper am Ende der Welt" bei milder Betrachtung medioker; streng gesehen ungenügend.

 

Warum?

 

Das "Sportstück" beschränkt sich darauf, dokumentarisches Material auszubreiten, wie es jeder Autor als Basis zu einem Stück zusammenträgt. Aber das ist nur der erste Schritt. Dann beginnt er, es zu entwickeln. Er erfindet Personen, die einen Charakter, eine Biografie und die Möglichkeit zu einer Problemdarstellung mitbringen. Die Personen äussern sich in Dialogen. Sie umreissen einen Konflikt, eine Auseinandersetzung, ein Ziel. In der vorliegenden Form aber hat das "Sportstück" lediglich irgendwie mit Sport zu tun.

 

Marion Roothhaar zeichnet mit Regina Dürig als Verfasserin der Vorlage. Fürs Inszenieren begnügt sie sich damit, Gabriel Noah Maurer und Rahel Jankowski Stellen zuzuweisen, an denen sie Turnübungen vorführen. Beide sind beeindruckend fit. Maurer spricht zudem einwandfrei, Jankowski aber hat kein hörbares S. Den Höhepunkt bringt eine artistische Demonstration mit dem Ball, alternierend durch Shana Bundeli oder Alina Buchs vorgeführt. Mit diesen Nummern kann das Publikum vom Plüschsessel aus bequem die eleganten Bewegungen junger Körper bewundern. Die Übungen haben gewiss einen Namen, doch ist der Theaterkritiker kein Sportjournalist und muss an dieser Stelle verstummen.

 

Gegen Ende der Aufführung beginnt die Produktion, das Leistungsprinzip "kritisch zu hinterfragen", wie man so sagt; in Wirklichkeit werden lediglich ein paar bekannte Vorbehalte gegen den Spitzensport zitiert, wobei Doping, Sex, Rivalität und Intrige bemerkenswerterweise nicht zur Erwähnung kommen. Das "Sportstück" beschränkt sich, das Schönheits-, Leistungs- und Optimierungsideal mit ein paar milden Fragezeichen zu versehen. Das aber ist nicht ausreichend, um eine Aufführung zu rechtfertigen, die den Besuchern 75 Minuten Lebenszeit abfordert. Vielmehr müsste das Theater, wie Alfred Kerr sagte, "den Ewigkeitszug" erwischen. Das bedeutet, wie Nicolás Gómez Dávila erklärte, "für die Nachwelt schreiben":

 

Für die Nachwelt schreiben heisst nicht, sich danach zu sehnen, dass man uns morgen liest.

Es heisst, nach einer bestimmten Qualität des Schreibens zu streben.

Selbst wenn uns niemand läse.

 

Damit diese Qualität zustandekommt, rät der kolumbianische Selberdenker:

 

Man sollte nur für Überlegene schreiben oder denken.

 

Und für die andern? Gibt es KI.

 

Lieber Microsoft-Copilot, verfass bitte eine Kritik zu den "neuen Körpern am Ende der Welt"!

 

Das Stadttheater Biel hat mit der Inszenierung von "neuen Körpern am Ende der Welt" einmal mehr seine Fähigkeit bewiesen, komplexe Themen auf faszinierende Weise auf die Bühne zu bringen. Die Premiere dieses einzigartigen Stückes zog ein gespanntes Publikum an, das mit hoher Erwartungshaltung die Aufführung verfolgte.

 

Inszenierung und Regie

Die Regie übernahm der innovative Regisseur Fabian Müller, der für seine avantgardistischen Ansätze bekannt ist. [Falsch; die Regie führte Marion Roothhaar. Damit beschreiben die folgenden Sätze nicht die aktuelle Produktion.] Müller schaffte es, die Grenzen des traditionellen Theaters zu sprengen und eine darstellerische Erfahrung zu kreieren, die sowohl visuell als auch emotional beeindruckt. Die Verwendung von Licht und Schatten, in Kombination mit einer minimalistischen Bühnenausstattung, schuf eine fast surrealistische Atmosphäre, die perfekt zum Thema des Stückes passte. 

 

Schauspielerische Leistungen

Die Darsteller, allen voran die talentierte Anna Meier in der Rolle der Protagonistin lieferten herausragende Leistungen ab. [Falsch; den weiblichen Part versah Rahel Jankowski. Damit beschreiben die folgenden Sätze nicht die aktuelle Produktion.] Meiers Darstellung einer Frau, die sich in einer dystopischen Zukunft ihren Ängsten und Hoffnungen stellt, war sowohl kraftvoll als auch nuanciert. Ihre Fähigkeit, tiefe Emotionen mit nur wenigen Worten und Gesten auszudrücken, zog das Publikum unweigerlich in ihren Bann. [Blabla.]

 

Themen und Umsetzung 

"Neue Körper am Ende der Welt" beschäftigt sich mit der Frage, wie sich der menschliche Körper und Geist in einer zunehmend technologisierten Welt verändern. Das Stück stellt provokative Fragen über Identität, Existenz und die Zukunft der Menschheit. [Falsch. Damit beschreiben die folgenden Sätze nicht die aktuelle Produktion.] Müllers Umsetzung dieser Themen war sowohl intellektuell ansprechend als auch emotional berührend. Die narrative Struktur des Stückes, die zwischen verschiedenen Zeitebenen und Realitäten springt [falsch], erforderte vom Publikum ein hohes Maß an Aufmerksamkeit und Reflexion. [Blabla.]

 

Musik und Sounddesign 

Ein besonderes Highlight war die musikalische Untermalung, komponiert von der talentierten Musikerin Clara Schumann. [Falsch: von Clara Schumann gab es keinen Ton]. Die Musik, eine Mischung aus elektronischen Klängen und klassischen Instrumenten [falsch: klassische Instrumente kamen nicht vor], trug wesentlich zur intensiven Atmosphäre des Stückes bei. Das Sounddesign, das geschickt mit Stille und Geräuschen spielte, verstärkte die Stimmung und unterstützte die Darsteller in ihrer emotionalen Darstellung. [Blabla.]

 

Fazit 

TOBS! hat mit "Neue Körper am Ende der Welt" ein Stück auf die Bühne gebracht, das zum Nachdenken anregt und noch lange nach der Aufführung nachhallt [Blabla]. Die Kombination aus beeindruckender Regie, starken schauspielerischen Leistungen und einer tiefgründigen Thematik macht diese Inszenierung zu einem Muss für alle Theaterliebhaber. Es bleibt zu hoffen, dass das Theater auch in Zukunft weiterhin solche mutigen und kreativen Projekte realisiert.

 

Insgesamt ein gelungener Abend, der das Publikum sowohl intellektuell fordert als auch emotional berührt. [Blabla.] TOBS! zeigt sich einmal mehr als Ort der Innovation und des anspruchsvollen zeitgenössischen Theaters.

 

[Erstellt in 2 Sekunden.]

 

Tja. Zwei Kritiken desselben Stücks. Wenn, wie Harold Downs formulierte, der Zweck der Kritik darin liegt, als Wetzstein zu dienen, damit das Publikum das eigene Urteil daran schärfen kann (to use criticism as judgments on which to sharpen its own judgement), so liefern nun "Die Stimme der Kritik für Bümpliz und die Welt" und der Microsoft-Copilot den Besuchern des "Sportstücks" Anstösse für ein eigenständiges, fundiertes Urteil. Viel Vergnügen!

Das Publikum sieht ... 

... leichte Bewegungen ... 

... junger Körper. 

Die Stimme der Kritik für Bümpliz und die Welt 0