Narziss in Puppenhand. © Klara Beck.

 
 

 

Les Contes d'Hoffmann. Jacques Offenbach.

Phantastische Oper.

Pierre Dumoussaud, Lotte de Beer, Christof Hetzer, Peter te Nuyl. Opéra national du Rhin.

Die Stimme der Kritik für Bümpliz und die Welt, 27. Januar 2025.

 

> Ein halbes Jahr nach dem Tod des Komponisten kamen "Hoffmanns Erzählungen" in Paris zur Uraufführung. Seit diesem 10. Februar 1881 hält sich das Werk an der Spitze des globalen Opernrepertoires. Die Wiederholungen indes haben Jacques Offenbachs Vermächtnis geschadet. Um dem Abgelutschten Pep zu geben, sahen sich viele bemüssigt, die Bebilderung des Stoffs ins Überwältigende zu treiben (zum Beispiel Walter Oberer im Berner Stadttheater, Jérôme Savary auf der Bregenzer Seebühne oder Robert Carsen an der Pariser Nationaloper). Jetzt setzt die Strassburger Rheinoper einen neuen Akzent. Statt Opulenz: Reduktion. Statt Gebrüll: gepflegter Gesang. Statt schriller Lautstärke: gediegenes Orchesterspiel. Statt grobem Spektakel: helle, zarte Kunst. Und siehe da: Durch diesen Ansatz werden "Les Contes d'Hoffmann" an der Opéra national du Rhin zum Ereignis. <

 

Immer wieder hält Pierre Dumoussaud, dessen schöne, weiche, elastische Bewegungen an sich schon eine Wonne sind, die offene Fläche der linken Hand beim Dirigieren nach unten und zeigt damit den Mitgliedern des Orchestre philharmonique de Strasbourg an: "Sempre mezzoforte!" Im transparenten Klang, der sich aus dem elastisch federnden Rhythmus ergibt, steigen die solistischen Einsätze wie leuchtende Sternbilder empor: das perlende Spiel der Harfe; die innige Melancholie der Klarinette; die versonnenen Kantilenen der ersten Geige.

 

Die Instrumentalisten begleiten zwei Sänger von ungewöhnlichem Rang: den Tenor Attilio Glaser und die Sopranistin Lenneke Ruiten. Er singt die Partie des Hoffmann, sie die Geliebten des Dichters: Olympia, Antonia, Giulietta, Stella. Beide interpretieren die Figuren mit fein abgestufter Nuancierung. Ihre warme, modulationsreiche Stimme berührt das Herz und schmeichelt dem Ohr. So ziehen die Künstler durch die Zurückgenommenheit des Gesangs die Aufmerksamkeit des Publikums an sich und schaffen eine besondere Intimität: Der Saal ist ganz nah bei ihnen. Er erlebt und durchleidet die Handlung mit.

 

Dieselbe Zurückgenommenheit realisieren das Bühnenbild (Christof Hetzer) und die Inszenierung (Lotte de Beer). Luthers Weinstube besteht aus nichts als einer Schank und zwei Tischen. Am einen, vorne links, finden sich der einsame Hoffmann, am andern, im Hintergrund, ein paar Zecher. Der Venedig-Akt bringt die leere Bühne mit ihrem braunen Bretterboden. Der Chor singt die Worte der Barkarole (Belle nuit, ô nuit d'amour ...) durch einen Rahmen in der hinteren Wand. Der Effekt: Steigerung der Intensität. Das Spiel der silbernen Wellen vollzieht sich in der Seele des Zuschauers. Offenbach tippt die Motive an – und der Film beginnt, vor dem inneren Auge abzulaufen. Auf diese Weise bringt die Aufführung das Publikum dazu, das Thema der Oper zu vollziehen, indem es den Stoff mit- und umgestaltet. Für diese Verschlaufung verwendet die französische Literaturwissenschaft den sinnigen Ausdruck mise en abyme, zu deutsch: In-Abgrund-Setzung.

 

Leitmotiv ist das Auge, die Brille, das Sehen. In der Wahrnehmung des Dichters verschieben sich die Proportionen der Realität ins Phantastische. Was für ihn keine Bedeutung hat, wird mikroskopisch klein. Was ihn beschäftigt, wächst aus ins Riesenhafte. So ist Olympia mal Spielzeugpuppe, mal raumfüllende Skulptur. Die Muse (spielerisch und gesanglich souverän: Floriane Hasler) weist Hoffmann auf seine Wahrnehmungsverzerrung hin. Ihre ironischen Kommentare, verfasst vom niederländischen Schriftsteller Peter te Nuyl, holen das Überkandidelte des romantischen Genies auf den Boden des Pragmatismus herunter und zerstören damit den Kern, der die anhaltende Faszination von "Hoffmanns Erzählungen" erklärt. Die Bedrohlichkeit des Wahnsinns wird durch flache Aufklärung beiseitegeschoben, und die "Erzählungen" schrumpfen zur harmlosen fixen Idee zusammen, die jeder Seelenklempner flicken kann. Schade. Die Strassburger Produktion wollte mehr machen als das Original und schuf damit eine Schwachstelle in ihrer sonst überragenden Aufführung. Die Ambition ist den "Contes d'Hoffmann" nicht gut bekommen. Less is more.

 

So viel von der "Stimme der Kritik für Bümpliz und die Welt". Und jetzt wollen wir mal schauen, wie KI die Sache darstellt.

 

Lieber Micorosoft-Copilot, schreib bitte eine Kritik über "Les Contes d'Hoffmann" in Strassburg:

 

Die jüngste Aufführung von "Les Contes d'Hoffmann" in Strassburg war ein wahres Fest für die Sinne. Die Inszenierung dieses Meisterwerks von Jacques Offenbach beeindruckte durch eine perfekte Balance zwischen musikalischer Exzellenz und visueller Pracht. Die Bühne war kunstvoll gestaltet, mit cleveren Lichtspielen und abwechslungsreichen Kulissen, die die verschiedenen Episoden aus Hoffmanns Leben elegant miteinander verbanden.

 

Die Hauptrolle des Hoffmann wurde von einem herausragenden Tenor verkörpert, dessen stimmliche Kraft und emotionale Tiefe das Publikum in den Bann zog. Jede Arie war ein Genuss, und die Chemie zwischen den Darstellern trug wesentlich zur Spannung und Dramatik der Handlung bei. Besonders hervorzuheben sind die Darbietungen der Sopranistinnen, die die Rollen der Stella, Antonia, Giulietta und Olympia mit unglaublicher Brillanz und Nuancenreichtum sangen.

 

Das Orchester unter der Leitung eines erfahrenen Dirigenten spielte mit Präzision und Leidenschaft. Die Musiker navigierten meisterhaft durch die komplexen und oft wechselhaften Stimmungen der Partitur, von den melancholischen Tönen bis zu den erhebenden und freudigen Passagen.

 

Insgesamt war diese Produktion von "Les Contes d'Hoffmann" in Strassburg eine triumphale Interpretation eines klassischen Opernwerks. Sie bot sowohl Liebhabern der Oper als auch Neulingen eine unvergessliche Erfahrung und stellte einmal mehr die tiefe emotionalen Resonanz und zeitlose Relevanz der Oper unter Beweis.

 

[Erstellt in 2 Sekunden.]

 

Sowas lesen die kleinen Intendanten gern.

Die Muse als Therapeutin. 

So ist die Wirklichkeit. 

Und so der Traum.

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