Bühnenbeschimpfung. Liebe ich es nicht mehr oder liebe ich es zu sehr? Sivan Ben Yishai.
Schauspiel.
Theater Winkelwiese, Zürich in Koproduktion mit den Bühnen Bern.
Die Stimme der Kritik für Bümpliz und die Welt, 6. November 2024.
Die Eigenproduktion des Theaters Winkelwiese Zürich schaffte es jetzt – dank Partnerschaft mit den Bühnen Bern – auch nach Köniz in die Vidmarhallen, und es lässt sich nicht bestreiten, dass die "Bühnenbeschimpfung" sympathisch ausfiel. Die Zuschauer wurden mild angeregt und das Theater von drei Seiten her beleuchtet: 1. von innen (also aus der Macherperspektive); 2. von aussen (also aus der Sicht des Publikums); und 3. unter dem Strahl von Leben, Tod, Vergänglichkeit, Wiedergeburt und Universum überhaupt (also sub specie aeternitatis). Das Ineinanderschlaufen der verschiedenen Aspekte bot zwar Mehrschichtigkeit und Abwechslung, doch wurde die Inszenierung mit zu viel Wasser angerichtet, so dass die Farben ineinanderliefen und bloss ein blasses Aquarell schufen statt einer scharfkantigen "Beschimpfung". Damit führte der Abend zu freundlichem Nicken (nett!), gefolgt von Schulterzucken (aber was soll's?).
Mikrofone.
Und Posen.