Das Erdbeben in Chili. Heinrich von Kleist/Anaïs Clerc.
Schauspiel.
Daniel Kunze. Bühnen Bern.
Die Stimme der Kritik für Bümpliz und die Welt, 20. April 2024.
Heinrich von Kleists Meistererzählung wird, wie das Programmheft sagt, von Anaïs Clerc "erweitert". Die Autorin, gebürtig aus Freiburg i.Ü., "schloss ihr Studium Szenisches Schreiben an der Universität der Künste Berlin ab und ist in der Spielzeit 2023/24 Hausautorin am Schauspiel Bern", sagt das Programmheft. Jetzt habe sie, sagt das Programmheft, Kleists Novelle um "utopische Mini-Dramen" erweitert. Und wahrlich, es war Zeit dafür. Die Erweiterungen wiederum werden durch Daniel Kunzes Inszenierung ins Clowneske erweitert. Postmoderne Beliebigkeit ist für ein aufgeschlossenes Theater unumgänglich.
Jetzt kommt beim "Erdbeben in Chili" endlich der Dönerstand in der Christoffelpassage zur Erwähnung, und auch der Sprung vom Altenbergsteg in die Aare. Das Kleist-Inseli in Thun kann einpacken. In den Vidmarhallen, dem Sitz des Berner Schauspiels, wird die zeitgeistige Ranschmeisse geliefert. Und siehe, es funktioniert. Beim Schlussapplaus jault das Publikum vor Wonne. Mehr gibt es nicht zu melden.
Erweiterung ...
... der Handlung ...
... ins Clowneske.