Eine matte Sache. © Florian Spring.

 

 

Jugojugoslavija. Bonn Park.

Schauspiel.

Anita Vulesica, Henrike Engel. Bühnen Bern.

Die Stimme der Kritik für Bümpliz und die Welt, 18. März 2022.

 

> Vier Schauspielsoldaten, zwei weiblich, zwei männlich, ohne Rolle, ohne Profil, ohne Persönlichkeit, "Mannschaft" eben, mehr nicht, werden von Regisseurin Anita Vulesica in Turnuniformen gesteckt und im Waschraum einer Kaserne fünf Viertelstunden lang mit Exerzierübungen beschäftigt (Ausstat­tung: Henrike Engel). Reihum müssen sie stumpfsinnige Sätze wiederholen und dazu Enthusiasmus mimen: Dass früher alles besser war. Dass bald einmal alles besser wird. Und nochmals. Und nochmals. Die Textfläche, die Bonn Park für diese Übung zur Verfügung stellt, bietet, passend zur militärischen Anlage, pathetisch geschwollenen, endzeitlichen Blindtext. Damit wird "Jugojugoslavija" zur trauererregenden Chiffre für das Elend der Konformität, und das Premierenpublikum klatscht brav konform mit, ohne Profil, ohne Persönlichkeit, "Mannschaft" eben, mehr nicht. <

 

(Es folgt keine Besprechung.)

 

Enthusiasmus ... 

... mimen ... 

... oder auch nicht. 

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